Home Amerika Australien Neu Seeland Europa Asien Afrika        
                 
Bulgarien81 Armenien85 Malta16 Baltikum18 Serbien19 Albanien
      Polen, Slowakei 2022 - Überblick        
     Route   Stationen


Polen:
Bevölkerung: 38 Mio
Fläche: 312000 km²
Hauptstadt: Warschau
Währung: Zloty
Sprachen: Polnisch
Elektrizität: 230 V, 50 Hz, schutzisolierte Stecker passen

   



Slowakei:
Bevölkerung: 5,5 Mio
Fläche: 50000 km²
Hauptstadt: Bratislava
Währung: Euro
Sprachen: Slowakisch
Elektrizität: 230 V, 50 Hz, schutzisolierte Stecker passen



Impressum
scholar

Über Polen nur ganz kurz:

Polen entstand im frühen Mittelater im Zuge der Völkerwanderung durch Stämme der Polanen in Gebieten des heutigen Staatsterritoriums, erste Erwähungen 966. Das Land öffnte sich ab dieser Zeit dem Christentum. 1025 wurde das Königreich Polen gegründet durch Vereinigung mit dem Herzogtum Litauen entstand 1569 die Königliche Republik Polen Litauen. Polen wurde tzu einem der einflussreichsten Staaten Europas mit der ersten modernen Verfassung (1791).
In Polen wurde der König vom Adel gewählt, der Titel war nicht vererbbar, ein Novum der europäischen Geschichte.
Von 1697 bis 1706 und 1709 bis 1733 in war August der Starke in Personalunion König von Polen und Großherzog von Litauen. Sachsen und Polen verbindet ein also ein gutes Stück Geschichte, für das Augst mit dem Wechsel zum Katholizismus bezahlen musste.
Polen wird von den Kontrahenten Preußen, Österreich und Russland 3 mal geteilt (1772, 1793, 1795) und hört praktisch auf zu existieren.
Der letzte polnische König Stanislaus II. August Poniatowski musste abdanken und wurde nach Sankt Petersburg gebracht, wo er 1798 verstarb.
Am 11. November 1918 nach der NIederlage der Achsenmächte wurde die Zweite Polnische Republik ausgerufen. Das allgemeine aktive und passive Frauenwahlrecht wurde gleichzeitig mit dem entsprechenden Recht für Männer eingeführt. Gleichzeitig musste die Weimarer Republik die preußischen Provinzen Westpreußen und Posen größtenteils aufzugeben.
Der Zweite Weltkrieg bricht am 1.9. 1939 durch den Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen aus, weil die Bündnispartner England und Frankreich darufhin Deutschland den Krieg erklären. Gleichzeit rückt die Rote Armee der Sowjetunion von Osten in Polen ein und besetzt weite Gebite Ostpolens. Polen hört wieder auf zu existieren.

Nach dem Krieg übernimmt die "Schutzmacht" Sowjetunion faktisch die Lenkung der weitern Geschicke. Obwohl gut industrialisiert, wird Staats- und Planwirtschaft eingeführt, was zu Aufständen und Unruhen führt. Genral Jaruselski über nimmt die Herrschaft und ruft das Kriegsrecht aus, womit er aber wahrscheinlich den erneuten Einmarsch der Roten Armee verhindert.
Damit scheidet Polen als Reiseland für uns DDR-Bürger aus, was besonders für diejenigen schmerzlich ist, die mit Polen gute Geschäfte machen.

Was hat das alles mit mir zu tun?
Mein Großvater war zu 100 % Pole, seine Eltern kamen im 19. Jahrhundert von Posen (Poznan) nach Magdeburg um zu arbeiten. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg boomte die Wirtschaft in Deutschland und brauchte vor allen Industriearbeiter. Und so kamen die vielen Tyczynskis und Prestalskis ins Land.
Mein Großvater starb kurz nach der Geburt seines Sohnen 1924 an den Folgen einer Kriegsverwundung. Er war Lehrer und hat die Liebe zu diesem Beruf an seinen Sohn und Enkel weiter gegeben.

Im Studium hatte ich intensive Kontakte zu polnischen Studenten, die meist fachlich richtig gut waren und aber auch einen intensiven nativen Nationalstolz besaßen. Das galt für die anderen Studenten aus sozialistischen Ländern sinngemäß. Das war der Unterschied zu uns DDR-Studenten. Die Polen waren eben in erster Linie Polnen und nicht Sozialisten oder Kommunsiten und wir waren nichts. In den 70'iger Jahren  des 20. Jhr. nahm Polen einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung nicht zuletzt wegen der Kredite, die sie bei interantionalen Banken aufnahm. Autos, wie der Polski Fiat, Tonbandgeräte und andere Elektronik war auch in der DDR sehr begehrt. Die Kreditgeber wollten ihr Geld zurück, aber die Produkte, die als Lizenzen vergeben hatten, waren ihnen technisch zu veraltet. Das Ergebnis - Schulden. Lebensmittel wurden knapp, weil die Landwirtschaft kleinteilig und nicht effizient war, um die Kollektivierung hatte man einen Bogen gemacht. Es gab dann so Witze über Polen wie "Kochbücher werden in Polen als Sience Fiction Romane verkauft", oder "Ein Stück Schinken muss min. in jeder Fleischerei liegen, sonst fragen die Kunden nach Fliesen". Die Polen kauften in der DDR ein, vorwiegend Lebensmittel. Geld wurde schwarz getauscht, der inoffizielle Wechselkurs war 1:1, ein Mark der DDR = 1 Eimer Zloty (kursierte auch als Witz).
Die sozialistischen Länder hatten alle solche Probleme, besonders schlimm war es in Rumänien.

Trotzdem zog es mich interessanterweise nie nach Polen, erst in den letzten Jahren nach der Wende wurde das Land für mich so richtig interessant. Das lag sicher auch an der eher abwertenden Haltung der DDR-Bürger, geerbt vom Faschsimus, gegenüber den Menschen im benachbarten Land. Polacke war ein beliebter Begriff, der aber eigentlich nicht abwertend ist, denn Polen nennen sich so.
Aber auch nach der Wende brachte man Polen immer wieder in Zusammenhang mit Eigentumsdelikten.

Welchen  rasanten Aufstieg das Land nach der Wende machte, konnte ich intensiv verfolgen, als ich an der TU Dresden mit polnischen Kollegen zusammen arbeitete.

Auch in Bevölkerung findet einen deutlicher Stimmungswandel statt. Reisen nach Polen wird immer beliebter und das mit vollem Recht. Die Infrastruktur stimmt, die polnische Küche, ihres Mangels beraubt, leistet Hervorragendes, das Bier ist supergut und erschwinglich und die Menschen sind gastfreundlich.
Es gibt noch unendlich viel mehr zu loben, aber lassen wir dazu ein paar Bilder sprechen.


Slowakei:
Ein anschließender Aufenthalt in der Slowakei dient der sportlichen Auffrischung durch Wandern. Als ziel wähle ich das Vratna Dolina (Vratna Tal) in der Mala Fatra, einem kleinen aber feinen Naturschutzgebiet in der Slowakei.
Mein letzter Aufenthalt dort war im Augst 1968 und wir sahen damals die sowjetischen Panzer in Richtung Prag ziehen. Die Zerschlagung des Prager Frühlings. Während ich dort wander ziehen wieder Panzer, diesmal russische. Die Erinnerung lässt sich nicht ganz unterdrücken.