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      Polen 2022 - Warszawa - Warschau        
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Von Augustow nach Warschau sind es rund 280 km. Das Navi findet problemlos das Ibis Hotel. Es gibt zwei, eines davon liegt am Rande der Altstadt, das wähle ich. Gegen 14°° Uhr bin ich da. Nicht ganz billig mit 65 Euro aber dafür ein ziemlich kleines Zimmer mit Kleiderständer statt Schrank. Naja egal für zwei Tage geht es, allerdings kommen noch 15 Euro Parkgebühr für 24 h.
Da es noch früh am Tage ist, mache ich mich gleich auf den Weg. Bis zur Altstadt sind es ungefähr 1 Kilometer.

Sie ist die flächenmäßig größte sowie mit über 1,75 Mio. Einwohnern auch die bevölkerungsreichste Stadt Polens. Im Moment kommen noch rund 300000 Flüchtlinge aus der Ukraine dazu, Das bekomme ich in den zwei Tage auch im Hotel mit, denn beim Frühstück sitzen sehr viele Frauen mit Kindern. Die Stadt liegt zu beiden Seiten der Weichsel. Die nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaute Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe.

Vier Wochen nach Beginn des Überfalls marschiert die Wehrmacht in Warschau ein und eine über fünfjährige grauenhafte Besatzungszeit begann. Der Terror der Besatzer traf von Anfang an auf einen entschiedenen Widerstand weiter Teile der Bevölkerung. Ab November 1940 wurden die Juden der Stadt und der Umgebung im Warschauer Ghetto eingesperrt. Es war mit mindestens 300.000 jüdischen Bürgern das Größte besetzten Europa. Die meisten kamen dort um.
Am 18. April 1943 begann der Aufstand im Warschauer Ghetto unter der Führung von Mordechaj Anielewicz und Marek Edelman als Reaktion auf die Liquidierung des Ghettos durch die Waffen-SS. Am 8. Mai 1943 nahmen sich die meisten jüdischen Anführer im Versteck in der Miła-Straße 18 das Leben.

Der Warschauer Aufstand, getragen von der polnischen Heimatarmee, begann am 1. August 1944. Er war die größte Erhebung gegen die deutschen Besatzer im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges. Fast die gesamte verbliebene Stadtbevölkerung beteiligte sich an den Kriegshandlungen. Der Aufstand hatte zunächst Erfolg und die Deutschen mussten sich aus dem Stadtzentrum zurück ziehen. Allerdings fehlte der Nachschub und der Aufstand kamm schnell in eine kritische Situation. Die Rote Armee am rechten Weichselufer versagte jede Unterstützung und so musste die Heimatarmee am 2. Oktober 1944 kapitulieren. 200.000 polnische Zivilisten und Kämpfer waren tot. Als Vergeltung mussten die Verbliebenen in Konzentrationslager und zur Zwangsarbeit. Außerdem wurde die Mehrzahl der noch vorhandenen Gebäude auf dem linken Weichselufer planmäßig gesprengt.


Pałac Krasińskich



Denkmal des Warschauer Aufstands
Die Kämpfer auf diesem Denkmal sind teilweise mit deutschen Wehrmachtsuniformen bekleidet. Am besten erkennbar an den Stahlhelmen. Wiso das?
Die Kämpfer mussten sich mit von den Deutschen erbeuteten Waffen und Uniformen ausrüsten. Zur Unterscheidung von den Deutschen trugen sie eine Armbinde





St.-Annen-Kirche



Schlossplatz mit Sigismundsäule








Alte Sigismundsäule zerstört im Krieg.
















Das Warschauer Königsschloss





Der Piotr Biegański Zwinger






Barbakan des Zwingers
Barbakan ist ein dem Tor einer spätmittelalterlichen bzw. renaissancezeitlichen Burg oder Stadtmauer vorgelagertes Bauwerk. Es handelt sich um Verteidigungswerk in Form einer runden Bastei.
Die in klassischer Manier runde Bauform diente zur Aufstellung der Kanonen ohne Vorzugsrichtung. Die Barbakanen waren der Versuch, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf die Feuerwaffen zu reagieren. Sie waren den Toren praktisch vorgeschaltet.







Die mittelalterliche Altstadt





Dzwon na Kanonii, die Wunschglocke. Man muss drei Mal herumlaufen und darf sich dabei etwas wünschen.







Altstadtmarkt
Der Altstadtmarkt war nach dem Magdeburger Stadtrecht organisiert. Die Texte des Rechts wurde von Eike von Repgow im Sachsenspiegel im 12. Jahrhundert veröffenlicht.

Ab 1130 entwickelt sich in Magdeburg das Stadtrecht. Das Magdeburger Recht gilt als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Stadtrechte. Es wird der Stadt 1188 von Erzbischof Wichmann offiziell verliehen. Mit der Darlegung im Sachsenspiegel gelangt es nach Osteuropa und sogar bis nach Russland. Als sächsisch-magdeburgisches Recht findet es durch Rechtsverleihung Eingang in die Rechtskulturen vieler Landschaften und Städte Ost- und Mitteleuropas.
Das Werk beinhaltet Regelungen zum Kaufmannsrecht, zum Ehegüter- und Erbrecht sowie zum Strafrecht. Der Magdeburger Oberhof mit seinen Schöffen fungiert über Jahrhunderte als führende Instanz der Region Mitteldeutschland.






Blick von Barbakan zur Weichsel













Am nächsten Morgen will ich zunächst mit einem Hop On - Hop Off Bus eine Stadterkundung machen. An der Haltestelle an der Sigismundsäule steht ein älterer Mann und spricht mich zunächst englisch an. Dann bietet er mir Deutsch an und stellt sich als Kasimir vor (Tel. +48602-211-548). Er ist autorisierter Fremdenführer und bietet mir an, mich in seinem Auto durch Warschau zu fahren und mir alles zu erklären. Das nehme ich an, auf diese Art kann mehr über Land und Leute erfahren und das ist mir 35 Euro wert.





Denkmal zu Ehren von Marie Curie. Marie Skłodowska Curie wurde als Maria Salomea Skłodowska am 7. November 1867 in Warschau,das damals zum  Russischen Kaiserreich gehörte, geboren. Sie lebte und studierte in Frankreich, wo sie 1895 den Franzosen Pierre Curie heiratete.
1903 erhielt sie den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität, 1911 den für Chemie für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium sowie für die Isolierung des Radiums. Sie war die erste und einzige Wissenschaftlerin, die den Nobelpreis zweimal erhielt.
In der Nähe des Denkmals ist auch ihr Geburtshaus.

Blick auf die Weichsel


Ein kleiner Blumenkiosk inmitten eines Parks.





Gestapozentrale




Mahnmal zum Gedenken an den Aufstand im Warschauer Ghetto

1970 besucht der Bundeskanzler der BRD Willy Brandt Warschau. Es ist der erste Besuch eines deutschen Regierungschefs in Polen seit dem Zweiten Weltkrieg. Er besucht am 7.12. das Denkmal an den jüdischen Ghetto-Aufstand von 1943.
Brandt hat einen Kranz niedergelegt, tritt zurück.

Plötzlich ist der Kanzler verschwunden.Ein Attentat? Die Fotografen drängeln nach vorne und sehen: Willy Brandt ist auf die Knie gefallen. Er kniet auf dem nassen Boden vor dem Mahnmal als Zeichen der Betroffenheit.

Die Geste geht um die Welt. Der Kanzler bittet stellvertretend für sein Land um Vergebung bittet für die Verbrechen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Sie wird zum Symbol für die Aussöhnung der beiden Staaten.

Brandt wird später sagen, dass der Kniefall nicht geplant war sondern angesichts des Grauens der Nazizeit spontan.

Die Aussöhnung mit Polen war ein wichtiger Teil der Ostpolitik. Mit dem Warschauer Vertrag erkannte die deutsche Regierung die Oder-Neiße-Grenze offiziell an. Für die Polen war dies ein längst überfälliger Schritt. 25 Jahre nach Kriegsende war ihre Westgrenze endlich gesichert.







Die alte Zentralbank, naturbelassen, zur Erinnerung an die Ereignisse rund um den Zweiten Weltkrieg



Denkmal Frederic Chopin
















Die Karmeliterkirche oder auch Kirche Mariä Himmelfahrt und des Heiligen Josefs


Das Innere der Karmeliterkirche






Lazienki Park
Kasimir fährt mich zum Lazienki Park. Mit 80 Hektar ist er der Größte und sicher auch Schönste in Warschau.




Das Theater auf der Insel wurde 1790 von Jan Chrystian Kamsetzer auf einer künstlichen Insel im südlichen Łazienki-See nach dem Vorbild des antiken Theaters von Herkulaneum errichtet. Die mit antiken Ruinen und Statuen ausgestattete Bühne befindet sich auf dem Wasser.

Die Zuschauerränge sind durch den Łazienki-See von der Bühne getrennt.

Staszic-Palast mit dem Denkmal für Nikolaus Kopernikus




Napoleon Denkmal


St. Alexanderkirche am Plac Trzech Krzyży (Hintergrund Bild Mitte)


Links Palast für Kultur und Wissenschaft, ein Wahrzeichen der Stadt. Rechts dahinter Hochhaustürme als Wahrzeichen des Aufschwungs nach 1990.



Das Denkmal für die nach dem Krieg in die Sowjetunion Deportierten.


Denkmal Charles Degaulle








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